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FSV Leezen – SG Marnitz/Suckow II – Ein bisschen Frieden

Es ist doch erstaunlich wie groß der Kader des FSV Leezen ist. Die Verletztenliste ist lang, einige müssen arbeiten oder treiben sich sonst wo rum und doch wollten 15 Spieler am Wochenende den ersten Sieg der Saison einfahren. War schon überraschend für mich. Als ich eintreffe am Samstag in Cambs, sehe ich auch schon einen bekannten Schiedsrichter. Der Schiri aus Sternberg überzeugte schon letzte Saison mit permanent guten Leistungen. Heute brennt überhaupt nichts an, denke ich mir. Immer wieder sage ich: Wir schießen heute 5 Tore. Wir schießen heute 5 Tore. Zum Glück fragt mich keiner wer die schießen soll. Etwa Jan Pautlitz, seines Zeichens Top-Torjäger der vergangenen Saison, der aber in dieser Saison noch nicht erfolgreich war?

Auf dem Weg in die Kabine kommt mir eben dieser Jan Pautlitz entgegen. Bereits umgezogen und auf dem Weg zum Warmmachen. Heiß wie Frittenfett scheint er auf dieses Spiel zu sein. Endlich wieder das Tor treffen seine Devise. „Sing mit mir ein kleines Lied“ summt er und geht Richtung Platz.

Später bei der Mannschaftsaufstellung scheint es so, als wenn Trainer Maik Karsten den letzten Bericht gelesen hätte. Er appelliert an mehr Zusammenhalt. Man müsse als Einheit auftreten. Jan summt „ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne, für diese Erde, auf der wir wohnen…“. Von den 15 Spielern an diesem Tag können leider nur 14 spielen und das obwohl sicher jeder einen Platz in der Startelf verdient hätte. So ausgeglichen ist die Mannschaft. Auf jeden Fall ist allen klar – heut geht was – das ist unser Spiel. Das ist schon vor dem Spiel zu spüren.

Das Spiel geht los. Wir befinden uns erst in der 2. Minute als die ganze Hintermannschaft der Gäste feststellen muss, dass Manuel A. viel zu schnell für sie ist. Der geht nämlich von der Mittellinie bis zum Strafraum komplett durch die Reihen und spielt den Ball scharf und flach in den Strafraum. Dort bewegt sich Jan Pautlitz so wie ein guter Stürmer sich bewegen muss und netzt das Ding zur Führung ein. Einsnull. „Wie eine Blume am Winterbeginn, so wie ein Feuer im eisigen Wind…“, summt er auf dem Weg zurück in die eigene Hälfte. Danach folgt die gewohnte kontrollierte Offensive. Wenig zulassen und entspannt nach vorne spielen heißt es jetzt. Marnitz/Suckow kam allerdings auch zu ein paar Angriffen – allerdings ohne das wirklich was Zwingendes dabei raus sprang. Das lag auch vor allem am routiniertem Jens Tiedtke, der sein erstes Punktspiel nach langer Verletzungspause absolvierte. Der weiß halt wo ein Verteidiger stehen muss und wo die Bälle zu erwarten sind. Ein ruhiger Job für mich als Vorstopper und Abwehrorganisator in dieser ersten Halbzeit.

Aber dann in der 25. Minute lief René Berg nach einem langen Pass völlig allein auf den Kasten von Marnitz/Suckow zu. Er hat viel Zeit zum Überlegen. Als er dann kurz vor dem Torwart ist, entscheidet er sich richtig und schiebt den Ball in die kurze Ecke. Zweinull. Verdient. Verdient hatten es aber die Zuschauer nicht sich den Rest der Halbzeit anzuschauen. Da passierte nicht mehr sonderlich viel. Irgendwie war zu spüren, dass das Spiel entschieden war. Wir wollten nicht mehr und der Gegner konnte nicht mehr. So schien es. Man weiß aber nie was passiert. Ein unglückliches Tor und man ist nur noch ein Gegentor von einem Unentschieden entfernt. Das wollte man dann doch nicht riskieren. Mit dem Pausenpfiff dann die endgültige Entscheidung. Ein super Angriff landet schließlich wieder bei René Berg. Dieser sieht den noch besser postierten Jan Pautlitz und der hat keine Mühe einzuschieben. Dreinull. Erleichterung. Das Ding ist durch. Pause.

Man hat jetzt das Gefühl, dass der Rest nur noch Formsache ist. Die 45 Minuten muss man jetzt einfach nur überstehen. So fängt diese Halbzeit an. Und wie das immer so ist, wenn man alles nicht mehr so ernst nimmt, schleichen sich ein paar kleine Fehler ein. In der 64. Minute wird dann eine Nachlässigkeit durch einen wunderbaren Schuss ins lange Eck von den Gästen bestraft. Dreieins. Der richtige Weckruf für den FSV um den Fans tolle Minuten zu bieten. Nur 4 Minuten später ist es der eingewechselte Michael Homuth, der den alten Vorsprung mit seinem ersten Ballkontakt wieder herstellt. Viereins. Yeah.

Dieses Gegentor führte aber wieder zu Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft vom FSV und so kommen die Gäste nur 2 Minuten später wieder zu einem Erfolgserlebnis. Nur noch Vierzwei. Wenn das Spiel nicht schon zur Halbzeit entschieden gewesen wäre, müsste man sagen, dass die nächste Szene aus der 72. Minute spielentscheidend war. Ein langer Ball auf Pautlitz. Dieser wird vom Verteidiger knapp vor der Strafraumgrenze (als letzter Mann) mit beiden Händen zu Fall gebracht. Pech für ihn, dass er schon verwarnt war. Konsequenz: Gelb/Rot und gute Position für uns ein Freistoßtor zu erzielen. Toni Karsten ist da auch völlig humorlos und zimmert das Ding durch die Mauer. Der Torwart ist zwar noch dran – kann aber das Tor nicht mehr verhindern. Fünfzwei. Und dieser Toni Karsten wurde dann auch noch 5 Minuten später im Strafraum klar gefoult und durfte selbst zum fälligen Elfmeter antreten. Torwart springt aus seiner Sicht nach rechts, er schießt nach links. Sechszwei.

Durch die Überzahl hatten wir jetzt natürlich jede Menge Platz und nutzten diesen auch zu ein paar Kabinettstückchen und um uns mehr Chancen zu erspielen. Die ganze Mannschaft wollte noch mehr Tore. Und anders als am letzten Wochenende, wurden die Chancen auch gewürdigt. Es spielte nicht die große Rolle ob der Ball jetzt versenkt wurde oder nicht. Wir hatten einfach Spaß zusammen. Ein weiteres Tor sollte nicht mehr fallen und so blieb es schließlich beim verdienten 6:2. Reicht ja auch aus. Die Zuschauer sahen ein tolles Spiel Die Mannschaft hielt wieder zusammen und Jan hat wieder getroffen. Nach dem Schlusspfiff summte er „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe, dass ich die Hoffnung nie mehr verlier‘.“ Und es waren am Ende 6 Tore -Entschuldigung.

Gespielt haben:

Felix Hiller, Rainer Karsten, Denny Leppin (Toni Grüttner), Jens Tiedtke (Tom Scholz), Tim Kummerow, Manuel A., Björn Ehlert, Toni Karsten, Maik Karsten, Jan Pautlitz, René Berg (Michael Homuth)