Pokalspiel auf hohem Niveau vor rund 100 Zuschauern
|Am vergangenen Wochenende fand das Achtelfinale des Kreispokals Westmecklenburg statt. Der FSV Leezen reiste zu diesem Spiel zum SV JL 1922 Blievenstorf, der in der Kreisklasse Mitte den zweiten Tabellenplatz belegt, jedoch ein Spiel weniger auf dem Konto hat, als der derzeitige Spitzenreiter der Staffel. Mit einem Torverhältnis von 13:2 Toren der Blievensdorfer erwartete unsere Mannschaft vom FSV Leezen eine stark defensiv eingestellte Blievensdorfer Mannschaft.
Doch dem war nicht so. Bereits nach zwei Minuten der erste Schock für die Leezener. Nachdem Blievensdorf den Ball flach in Richtung Fünfer passte, konnte Zipser im Kasten der Gäste den Ball nicht ausreichend festhalten, sodass der Gastgeber abstaubte und früh mit 1:0 in Führung ging. Auch nach dem Tor spielte Blievensdorf weiter stark nach vorne und brachte das Mittelfeld und die Abwehr des FSV deutlich in Not. Folglich konnte der SV Blievensdorf bereits in der 12. Spielminute auf 2:0 erhöhen. Für den FSV war diese Situation, ausgenommen das Punktspiel in Parchim, neu und die Spieler hatten Mühe, sich aufzurappeln. Nach dem Anschlusstreffer von T.Karsten in der 25. Minute fasste der FSV Leezen dann neuen Mut, ging aggressiver in die Zweikämpfe und erarbeitete sich einige Torchancen. Doch auch Blievensdorf blieb offensiv sehr stark und konnte nach schöner Flanke von rechts per Kopf auf 3:1 erhöhen (37. Minute). Die restlichen Minuten der ersten Hälfte verliefen zwar rasant, beide Mannschaften konnten jedoch keine Torerfolge mehr verzeichnen.
Erst in der zweiten Hälfte der Partie gab es für die 100 Zuschauer wieder einen Torerfolg zu bestaunen. Pautlitz verkürzte in der 63. Spielminute auf 3:2, nachdem dieser von A. bedient wurde. Dieses Tor rüttelte den FSV noch einmal richtig wach und der SV JL 1922 Blievensdorf geriet immer mehr ins Schwanken. Auch die starke Offensivleistung der Gastgeber ließ in der zweiten Hälfte des Spiels deutlich nach. Dies ermöglichte dem FSV weitere Chancen, die jedoch vorerst nicht genutzt werden konnten. Erst in der 83. Minute konnte Pautlitz nach Zuspiel von M.Karsten das 3:3 erzielen. Blievensdorf zeigte sich deutlich geschockt und der FSV witterte den Sieg. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich war es wieder Pautlitz, der den FSV Leezen erstmals in diesem Spiel in Front brachte. Doch damit war das Spiel noch nicht entschieden. Blievensdorf konnte in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch einmal einen Fehler der Leezener Hintermannschaft nutzen und den 4:4 Ausgleich erzielen. Dies bedeutete für beide Mannschaften eine halbe Stunde Verlängerung. Was für die Zuschauer sicher erfreulich war, stellte sich für die Spieler nach und nach als Qual heraus.
Doch trotz kämpferischen 90 Minuten – besonders der Leezener, die einen 3:1 Rückstand wett machten – ging die Verlängerung ebenso kämpferisch und laufstark weiter. Nach einem Freistoß von T.Karsten konnte erneut Pautlitz mit seinem vierten Treffer in diesem Spiel per Kopf zur 4:5 Führung für den FSV Leezen einlochen (100. Minute). Doch auch diese Freude währte nicht lang, denn die Blievensdorfer Kicker konnten in der 107. Spielminute per Elfmeter wiederum den Ausgleich erzielen. Ärgerlich an diesem Gegentor war, dass die Elfmeterentscheidung eine eindeutige Fehlentscheidung des Schiedsrichters war.
Die restliche Zeit der Verlängerung verlief eher zögerlich. Beide Mannschaften versuchten, nicht mehr zu viel nach vorne zu riskieren und auf einen guten Ausgang im Elfmeterschießen zu hoffen.
Nach Verlängerung standen für beide Mannschaften also jeweils 5 Tore auf dem Konto.
Das Elfmeterschießen bot noch einmal einen Nervenkitzel. Nachdem T.Karsten, M.Karsten, A. ihre Elfmeter verwandelten, trat Ehlert an. Dieser scheiterte knapp am Torwart. Für Blievensdorf hieß dies nun: Wenn ihr Schütze trifft, haben sie gewonnen. Doch auch der Blievensdorfer zeigte Nerven und schoss den Ball weiter über den Kasten. R.Karsten trat anschließend wieder für den FSV an, verwandelte und stellte somit wieder den Ausgleich im Elfmeterschießen her. Es folgte die K.O.-Phase. Blievensdorf begann und scheiterte erneut. Pautlitz hatte nun den Sieg auf dem Fuß. Macht er ihn rein, gewinnt der FSV. Verschießt er, geht der Nervenkitzel weiter. Der Schiedsrichter pfiff an, Pautlitz wartete lange und … schoss den Ball sicher in die Maschen. Der Rest war pure Freude der FSV Kicker und der mitgereisten Fans.
Ein wirklich außergewöhnlich spannender Fußballnachmittag. Beide Mannschaften zeigten spielerisch super Leistungen, die keinesfalls dem Kreisklasseniveau entsprechen. Die erste Hälfte gehörte klar den Gastgebern, die früh in Führung gingen und mit 3:1 zur Halbzeit führten. In Hälfte zwei zeigte der FSV Leezen jedoch enormen Kampfgeist und bot klasse Leistungen in der Verteidigung, dem Mittelfeld und dem Sturm. Man kämpfte sich grandios in das Spiel zurück und ging am Ende des Spiels glücklich, aber verdient als Sieger hervor. An dieser Stelle ein großes Lob an die Leezener Abwehr rund um Schulz, Ehlert, R.Karsten und Kummerow, die trotz einiger Patzer insgesamt jedoch eine super Leistung absolvierten und neben den vier Toren von Pautlitz den größten Anteil dieses Erfolges lieferten.
Für den FSV Leezen warten im Viertelfinale neben Vellahn aus der Kreisklasse ausschließlich Gegner aus der Kreisoberliga. Also Mannschaften, die zwei Ligen höher kicken. Die Auslosung folgt in wenigen Wochen.
Gespielt haben: Michael Zipser, Alexander Schulz, Rainer Karsten, Björn Ehlert, Sandy Lehwald, Tobias Hiller, Tom Scholz, Tim Kummerow, Manuel A., Toni Karsten, Jan Pautlitz, Marko Karsten
Tore: Pautlitz (4), T.Karsten (1)
Torverlauf bis zum Elfmeterschießen: 1:0, 2:0, 2:1 (T.Karsten), 3:1, 3:2 (Pautlitz), 3:3 (Pautlitz), 3:4 (Pautlitz), 4:4, 4:5 (Pautlitz), 5:5